…als Handwerker war ich täglich mit Gegenständen und deren Funktionieren konfrontiert. Präzision, Nützlichkeit und Alltagsästhetik waren mein Brot.
Wenn aber dann die Hektik der dringenden Reparatur oder der Druck der termingerechten Übergabe eines Auftrags mal vorbei war, schaute ich zufrieden auf mein Werk zurück und – was ist das? Die Dinge begannen vor meinen Augen einen seltsamen Tanz aufzuführen:
Die soeben gewechselte Glühbirne schlüpfte in den Rest des Ofenrohrs, der noch neben meiner Werkzeugkiste lag; ein Velorad warf geheimnisvolle Schatten auf die frisch gestrichene Wand; Gewindestangen und Holzabschnitte formierten sich zu einem Büchergestell, Kabelstücke, Sicherungen, Fassungen, Schrauben und Metallresten lachten mich an und wollten nicht weggeworfen werden…
Es sind diese Momente, die mich immer wieder veranlassen, den Dingen eine neue Schönheit zu geben oder der soeben entdeckten Schönheit eine neue Funktion zu verleihen.
Eine Leidenschaft ist es geworden, dieses Kombinieren von Dingen, das Dingfest machen dieses Tanzes der neu betrachteten Gegenstände.
Hansruedi Leonhard Schlegel